Was ist Freimaurerei?

aus einem Vortrag von unserem Bruder L.

Was ist ein Freimaurer

Ein Freimaurer ist ein freier Mann, der seine Neigungen zu überwinden, seine Begierden zu mäßigen und seinen Willen den Gesetzen der Vernunft zu unterwerfen weiß.

Die Freimaurerei ist eine weltumspannende humanitäre Initiationsgemeinschaft und ein ethischer Männerbund mit weltweit etwa 6 Millionen und in Deutschland etwa 14.000 Mitgliedern. In Deutschland sind die Logen als eingetragener Verein organisiert und streng demokratisch aufgebaut. Die Logen selbst werden durch die hammerführenden LM und die beiden Aufseher geführt.

Der deutsche Begriff „Freimaurer“ stammt aus dem Mittelalter und geht auf das englische „Freemason“ oder „Freestone Mason“ zurück. Damit waren hochqualifizierte und gebildete Kunsthandwerker, Baumeister und Architekten gemeint – im Gegensatz zum „Roughstone Mason“, der für die grobe Behauung der Steine zuständig war.

Historisch hervorgegangen ist die heutige moderne Freimaurerei aus den Dombauhütten und Steinmetzbruderschaften des Mittelalters – der Zeit der großen Kathedralenbauten. Schriftliche Hinweise finden sich bereits in einer Niederschrift von Regeln der Steinmetzbruderschaften im mittelenglischen Regius-Manuskript aus dem Jahr 1390 oder der Straßburger Steinmetzordnung aus dem Jahr 1495. Doch es gibt Hinweise und Symbole in der Freimaurerei, die weit älter sind und bis in das antike Rom, Griechenland und Ägypten zurückreichen. Das Wissen um die Baukunst und Statik wurde über Jahrhunderte nur mündlich weitergegeben und streng geheim gehalten.

Mit dem Beginn der Reformation 1517 kam das Welt- und Gottesbild der Menschen ins Wanken und mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) kam der Bau der gigantischen gotischen Kathedralen zum Erliegen. Dies führte zum Niedergang der Bauhütten und somit auch der klassischen Steinmetzbruderschaften. Steinmetze und Baumeister genossen aber immer noch ein sehr hohes Ansehen wegen ihrer hohen Bildung und ihrer internationalen Verbindungen. In einer Zeit, in der viele Menschen nie das eigene Dorf verlassen haben, waren Steinmetze und Baumeister durch ganz Europa gereist.

Der offene Geist, der in den Steinmetz-Logen gepflegt wurde, passte exzellent zu den Ideen der Aufklärung. Durch die Verpflichtung zur Verschwiegenheit konnten sich in den Logen ungestört Adlige, Bürger und Handwerker über die revolutionären Ideen dieser Zeit austauschen. So kam es dann auch zur Annahme von Nicht-Steinmetzen ( Adligen,etc. ) in die Steinmetz-Logen. Dies wurde erstmals im Jahre 1634 in Edinburgh dokumentiert und war der Beginn der modernen Freimaurerei: der Wandel von der operativen Steinmetzbruderschaft zur spirituellen Freimaurerei. Im Jahre 1717 wurde offiziell die erste reguläre Freimaurerloge in England gegründet (heutige Großloge von England).

Die Freimaurerei vereint Männer in einer weltweiten Gemeinschaft. Daher bezeichnen Freimaurer sich untereinander auch als Brüder. Nach außen besteht die wichtigste Aufgabe der Freimaurerei in karitativer Arbeit und der Förderung von Bildung, Wissenschaft und Kunst. Der Hauptzweck der Freimaurerei geht aber nach innen und betrifft jeden einzelnen Bruder selbst. Mit Hilfe von Ritualen vermittelt die Freimaurerei den Brüdern eine Lebensphilosophie, die sie dazu anhalten soll, den fünf Grundidealen der Freimaurerei näher zu kommen: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Menschenliebe.

Jeder Bruder arbeitet an seinem eigenen „rauen Stein“, der ein Symbol für seine eigene Unvollkommenheit darstellt. Das Hauptmotto der Freimaurerei ist „Erkenne Dich selbst“. Moderne Persönlichkeits- oder Motivationstrainer würden das wohl „Selbstoptimierung“ nennen. Ein Freimaurer versucht die Welt besser zu machen, in dem er an sich selbst arbeitet, seine eigenen Fehler und Schwächen erkennt und versucht, sich selbst zu einem besseren Menschen zu machen. Dadurch wird auch sein Umfeld wie z.B. Familie, Ehefrauen,etc.  und Beruf um ihn herum ein klein wenig besser. Die Freimaurerei ist daher eine Lebenshaltung, Lebensschule und trägt damit zur Humanisierung der menschlichen Gesellschaft und zur  Persönlichkeitsbildung des einzelnen Menschen bei.

Es Geschehe also !